Ein Tag aus dem Leben von Liese – Teil 6

Ein Tag aus dem Leben von Liese – Teil 6

Draußen ist es noch angenehm warm, ab und zu fegt ein Schauer übers Land, die Blätter fallen von den Bäumen – perfektes Wetter für Liese, um im Wald zu toben. Doch da lauert General Zeck schon mit seiner Patrouille, stets zum Angriff bereit.

Ab in den Wald

Im Wald ist’s toll!

Die feinen Regentropfen stören unsere Liese nicht, denn heute geht es in den Wald und unter dem Blätterdach ist sie bestens geschützt. Sie steckt ihre Nase tief ins frische Laub. „Ach, was riecht das toll, wenn es frisch geregnet hat!“ Eichen, Kiefern, Moos und Erde – tausend wundervolle Gerüche. Vor Freude hüpft sie von einem Busch in den nächsten.

General Zeck und seine Patrouille warten schon

„Stillgestanden! Macht euch bereit, Soldaten, weißes Zielobjekt auf zehn Uhr. Und diesmal ist es ein besonders haariges“, trommelt General Zeck seine Patrouille zusammen. Dieses Schmuddelwetter ist einfach perfekt, denn da zieht es den Feind verlässlich in den schützenden Wald. Diese Zweibeiner sind so vorhersehbar. Dabei hat er es gar nicht auf die Zweibeiner abgesehen, sondern auf ihre vierbeinigen Gefährten. Die sind nämlich deutlich leichter zu erobern, weil sie mit ihrer dusseligen Schnute nah über den Boden schnüffeln. Leichtes Spiel!

Liese ahnt nichts

Was für ein schönes … Stöckchen

Doch nicht nur die Gerüche liebt Liese. Der Wald ist außerdem ein wahres Stöckchen-Paradies. Ob groß und lang oder klein und kurz – hier gibt es alles, was das Herz begehrt. Und so schafft es Liese manchmal, drei oder vier Ästchen in ihrer Schnauze zu balancieren. Das ist gar nicht so leicht! Da kann es schnell passieren, dass sie versehentlich einen Stock in Frauchens Ferse sticht. Oops!

Vorfreude ist die schönste Freude

„Männer, das Zielobjekt nähert sich. Achtung: Es trägt ein Bernstein-Halsband. Wir greifen von hinten an. Haltet euch an Beine, Bauch, Hals und Kopf.“ General Zeck springt auf einen großen Grashalm. Mit Adleraugen verfolgt er, wie das puschelige Fell vollkommen unbedacht näher kommt. Er freut sich schon darauf, sich in das dicke Fell hineinzugraben. Das wird ein Spaß! Ihm läuft das Wasser im Munde zusammen.

Kurz ausruhen

Da liegt die Liese

„Wo bleibt das Frauchen denn?“ Liese ist schon mindestens zehn Sprünge voraus. Na, wenn das mit dem Baby noch eine Weile dauert, kann sie sich ja auch getrost kurz hinlegen und auf ihrer Stöckchen-Beute herumkauen.

Bereit machen

„Bereit machen zum Sprung. Auf drei attackieren alle das Zielobjekt. Eins – zwei – drei. Angriff!!!“ General Zeck setzt zu einem großen Sprung an, wirft einen kurzen Blick über die Schulter, stellt zufrieden fest, dass ihm seine treue Patrouille folgt und stürzt sich dann mit aller Kraft auf den weißen Vierbeiner. Er gräbt und gräbt, immer tiefer hinein in das dichte Fell. Als er endlich an der rosigen Haut angekommen ist, beißt er voller Verlangen zu und schmatzt genüsslich.

„Autsch, was piekst denn da so?“ Liese kratzt sich kräftig hinterm Ohr. Frauchen hat sie inzwischen überholt und ist schon zwei Schritte im Vorsprung. Höchste Zeit, hinterherzurennen.

Diese Mistviecher!

„Ach, Liese, du bist ja völlig durchlöchert!“, seufzt Frauchen. Sie hockt mit einem Zeckenhaken auf dem Boden, während Liese wehleidig den Kopf in ihren Schoß gelegt hat. Mit der einen Hand streichelt Frauchen ihr sanft über den Rücken, mit der anderen krabbelt sie durch Lieses dichtes Fell, auf der Suche nach weiteren Parasiten. Eine Zecke nach der anderen dreht sie vorsichtig heraus, und jede neue Fundstelle versetzt Frauchen einen Stich ins Herz. „Diese Mistviecher! Haben meiner Liese wehgetan.“ Doch es nützt nichts, die Dinger müssen raus und das so schnell wie möglich, damit sie keine fiesen Krankheiten übertragen können. Zum Glück ist Liese geimpft. Trotzdem durchsucht Frauchen nach jedem Waldausflug Lieses Fell gründlich und sorgfältig. Denn schließlich können Zecken auch für sie und Baby Robin zu einer Gefahr werden.

Mit ein bisschen Genugtuung befördert Frauchen General Zeck mitsamt seiner Patrouille in die Zeckenhölle. Da können sie mal sehen, was sie von ihrem Angriff haben!

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