Ein Tick kommt selten allein

Ein Tick kommt selten allein

Ein Kollege klickt unaufhörlich mit seinem Kugelschreiber, eine Freundin wippt mit ihrem Bein, ein Freund knabbert an den Fingernägeln… Wer kennt das nicht? Es sind kleine Dinge, die man tut, ohne es zu merken. Man kann nicht damit aufhören, man kann sie auch nicht steuern. Angewohnheiten, die man nur schwer wieder los wirst. Kleine Ticks.

Ob ich einen Tick habe? Nein!!!

Ticks hat jeder
Das ist so ein Tick von mir…

Was heißt einen?! Mehrere. Leider. Ich bin Haarspitzen-Pulerin. Ich wickele mir Haarsträhnen um den Finger, suche nach gebrochenen Spitzen und freue mich unheimlich darüber, wenn ich eine Bruchstelle gefunden habe und sie abpulen kann. Sieht ziemlich bescheuert aus und macht nervige Geräusche. Ich fahre mir auch gern durch die Pony-Partie. Immer und immer wieder. Oh, und ich kann auch unheimlich gut an Blattecken herumknicken, bis sie ganz weich und wabbelig werden und sich von selbst vom Blatt ablösen.

Diese kleinen Ticks geben mir irgendwie ein Gefühl von Beruhigung und Entspannung. Deshalb kommen die Ticks auch gern in Stressmomenten oder wenn ich mich dezent nervös fühle. Dann suche ich unbewusst nach etwas Bekannten und Kontinuierlichem. Meine Haarspitzen lenken mich ab von dem, das mir Angst macht. Die Blattecken beschäftigt die Finger.

Die Ticks kommen aber auch gern in Momenten der Langeweile. Wenn ich nichts Besseres zu tun habe. Sie geben mir eine Beschäftigung. Die Zeit vergeht ziemlich schnell, wenn ich alle Haare nach Bruchstellen durchsuche 🙂

Kriegt man den Tick irgendwie weg?

Ich habe schon oft versucht, mir meine Ticks abzugewöhnen. Aber das erfordert viel Disziplin und Ausdauer. Ich kann es schon soweit reduzieren, dass ich mich nicht mehr bewusst einem Tick hingebe oder damit aufhöre, wenn ich es bewusst registriere. Aber natürlich mache ich es vor allem unbewusst. Wenn ich gerade telefoniere, fernsehe, in der Bahn sitze.

Ich glaube, man kann den Ticks nur entgegensteuern, indem man die Tick-Bedingungen aus dem Weg schafft: Füllfederhalter oder Bleistifte statt Kugelstifte, Beine nicht überschlagen, Fingernägel kurz halten, Haare zusammenbinden oder abschneiden (no way!). Das habe ich auch eine Weile probiert – funktioniert gut, ist aber anstrengend! Und auch hier muss man sehr lange durchhalten, bis das Unterbewusstsein den Tick vollständig verbannt hat (für meine Begriffe zu lange).

Aber andererseits bringt so ein kleiner Tick ja niemanden um, oder? Sieht nur dämlich aus. Aber damit kann ich gut leben. Besser wahrscheinlich, als mein Umfeld *hihi*

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